Sommeranlass mit Begleitung

In der Hotelfachschule Thun

Einmal jährlich zu Beginn der Sommerferien, veranstaltet der Männerchor einen Sommeranlass mit und für die Frauen der Sänger.

Nachklang zum Sommeranlass des Männerchors Thun vom 7. Juli 2023
von Ruth Landtwing

Singen ist die eigentliche Muttersprache des Menschen: Dieser Satz stammt vom großen Musiker Yehudi Menuhin, dessen vorrangiges musikalisches Ausdrucksinstrument die Geige war.

Das Zitat kam mir in die Hände, als ich nach einer Überschrift für den musikalischen, geselligen Sommerabend suchte. Es entspricht meinem Gefühl, das mich als Zuhörerin bei den verschiedenen Musiksequenzen überkam. Singen verbindet, und drückt etwas aus, das uns menschlich nahekommt, nahe ist und verbindend wirkt. In der Muttersprache nehmen wir auch das Tiefgründige, Unausgesprochene, Verletzliche, Hintergründige, Zarte wahr! Und schliesslich bedeutet Muttersprache, sich Verstehen auf einer gemeinsam – kommunikativen Ebene mit Schattierungen, Untertönen, Feinheiten, Nuancen. An all diesen Punkten bewegen wir uns im Singen und im offenen Zuhören unmerklich und absichtslos aufeinander zu.

Es ist menschlich verbindend! So war es für mich erlebbar am vergangenen Konzertabend. Da sind doch Stimmungen plötzlich angetippt, die wir in der Nüchternheit unserer technisierten Welt sonst kaum mehr ins Wort bringen. Dass sich dies im regelmässigen Zusammenkommen und Einüben am Donnerstagabend vorbereitend einspielt, ist ein Verdienst des Männerchors. Dass wir Frauen am traditionellen Sommeranlass die Zuhörenden sein dürfen, macht den Anlass zu einem traditionellen schönen Erlebnis. Umgekehrt gesehen: wie wertvoll ist es doch wohl auch für die Männer, dass wir Frauen uns da anrühren lassen, ins Herz singen lassen und uns über die grosse musikalische Leistung hinaus einfach freuen.

Da erklang doch schon beim Apéro das Volkslied der geheimen Kraft, der menschlichen Anziehung, welche von unserer abwehrenden Geste im Sinn der Beherrschung der Gefühle einfach gerne übersprungen wird. «Mein Mädel … o du … o du … dahin ist meine Ruh», und später in feurigen Worten in «Chiquita Rosa» von Thibaut. Und klang da nicht ein geheimer Schauer mit beim Lied über die versunkenen Stadt Vineta von Ignaz Heim? Im Konzertteil bewirkte Monika Nagy, dass mit musikalischem Feingefühl, musikalischer Präzision, Intensität und grosser Sensibilität vom Männerchor die Freude am Rhythmus, das zarte Gefühl im Lied «Da unten im Tale» von Brahms, die Sehnsucht nach der verstorbenen Geliebten im «Halleluja» von Cohen, die Zärtlichkeit im «Dorma bain», die Freude an der Jagd im «Jägerchor» aus dem «Freischütz» von Karl Maria von Weber musikalisch ausgedrückt wurde. Zu den zwei Lieblingswerken gehören zweifellos das Lied «La Montanara» des italienischen Bergsteigerchores und das «Halleluja». Einfach schön! Danke, liebe, begeisternde, engagierte, charmante Monika!

Das Liedgut wurde später weiter sorgfältig gepflegt, dargeboten unter der bewährten Leitung von Herbert Tobler! «Lueget vo Berg und Tal …». Braucht es nicht Mut, diese gemütvolle Seite heute noch klingen zu lassen? Im Weitern erfreute uns Peter Siegfried mit Klavierstücken im Jazzspiel. «Dass wir den Rhythmus in uns tragen, beweise der Pulsschlag des Lebens, der uns das Leben lang begleite». Hier kam er zum Ausdruck. (Zitat: Pit Schmid, 2020 als Projektleiter einer Ausstellung in Liestal BL)

Unkompliziert-spontan gaben auch wir Frauen mit bekannten Volksliedern einen einfachen fröhlichen Beitrag. Auch unter uns Frauen sind über die Jahre wertvolle Beziehungen gewachsen.

Wir freuen uns auf neue Sänger

Einfach mitmachen!

Website Management
Webmaster: Walter Strub
Layout Programming : Marcel Senn
smartmotioncompany © 2024